Gebrauchtmaschine kaufen: Pfaff / Brother / Necchi ?

[AnaNym 3]

Hallo ich (Anfängerin) bin neu hier!

Ich würde mir gerne eine gebrauchte Nähmaschine kaufen. Habe jemanden gefunden der viele verschiedene Maschinen hat, ich darf so wie ich das verstanden habe auch Probenähen, aber natürlich nicht alle Maschinen. Alleine schon wegen Corona möchten wir den Aufenthalt möglichst kurz machen und bei offenem Fenster wird's dann doch schnell kalt. Deshalb möchte ich im Voraus schon einschränken. Das letzt mal hab ich in der Schule genäht vor über 20 Jahren.

Wozu? Ich möchte zu Beginn Jeanshosen kürzen und Kleidung umnähen. Mein Ziel ist es irgendwann einen Damenfrack zu nähen. Ich habe mir ein bisschen überlegt, was ich brauchen könnte, aber habe keine Ahnung ob das nicht sowieso schon alles standard ist:

• Beschreibung auf Deutsch UND ENGLISCH
• Stiche: gerade, zick-zack, Knopfloch, elastischer Stich für Jersey
• Geschwindigkeit mit Fußpedal regulierbar
• Nähfuß weit anhebbar
• versenkbarer Transporteur
• Automatische Fadenspannung (gibt es das überhaupt, oder muss ich das immer selber einstellen?)

Ich habe folgende Maschinen schon mal eingegrenzt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Was ich dazu rausgefunden habe findet ihr auch gleich.

• Pfaff Hobby 1032 um 100€
  • + versenkbarer Transporteur
  • + Geschwindigkeit regulierbar per Fuß
  • + gute Anleitung (zumindest auf dt. schon gefunden)
  • + Nähfuß geht hoch rauf
• Pfaff Hobby 1030 (schaut sehr ähnlich aus wie die 1032) um 100€
  • + versenkbarer Transporteur
  • - schlechtere Anleitung (vielleicht die von der 1032 verwendbar?)
• Pfaff Smarter 260c um 190€
  • + versenkbarer Transporteur
  • Geht Geschwindigkeit mit Fußdruck variabel, oder kann ich das nur mit einem Schieberegler an der Maschine machen?
  • +/- hat einen Haufen Schnickschnack den ich wahrscheinlich nie brauche, vielleicht doch?
• Brother innovis 10 um 190€
  • wurde im Geschäft vorgezeigt, aber nähen/einfädeln konnte ich selber nicht
  • + Haufen Schnickschnack
  • + Fädelt automatisch ein
  • Geht Geschwindigkeit mit Fußdruck variabel, oder kann ich das nur mit einem Schieberegler an der Maschine machen?
• Necchi 559 um 60€
  • + sehr viele gute Erfahrungsberichte gelesen
  • + robust, innen fast alles aus Metall (näht anscheinend auch LKW-Planen, Jeans,...)
  • - kein versenkbarer Transporteur soweit ich das gesehen habe (man muss so eine Platte drauf montieren)
  • + Geschwindigkeit regulierbar per Fuß
  • - Beschreibung nicht auf Englisch gefunden
• Toyota Nähmaschinen
  • leider habe ich von sämtlichen Modellen in der Anzeige nicht rausfinden können welche es genau sind. Wie sind die so? Eine schaut nach 80er Jahre aus (recht eckig), eine neuer.
  • - EC 164 RS2000 um 50€ von einer anderen Person, dh. ich müsste woanders hin Probenähen

Bei den Preisen ist nicht viel vertan, aber zwischen 60 und 190 ist schon nochmal ein Sprung. Ich möchte auch nicht, dass mir die Lust am Nähen vergeht, wenn ich mir die Necchi kaufe und Jeanshosen umnähen einfach ist, aber bei feinen Stoffen vielleicht, dann nicht so toll ist und ich mich dann frage ob ich unfähig bin.

Würde mich sehr freuen wenn mir wer helfen könnte!

LG, Anna

[Sakuko 239]

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit alten Pfaff Maschinenen gemacht. Sowohl ich als auch meine Mutter hatten eine, aber älter als die angebotenen (eine von '75 und eine aus den 80ern). Das waren immer verlässliche Arbeitstiere, mit Jeans und auch Leder hatten wir nie Probleme. Und das schöne ist, das man auch Zubehör für die alten Teile noch gut nachkaufen kann.

Die anderen Maschinen sagen mir dagegen nichts.

[Merle 188]

Hallo

Wenn du eine gebrauchte kaufst, ist es gut, wenn sie gewartet wurde.

Es gibt Händler / Werkstätten, die privat verkaufen, doch mit Garantie.

Ich würde von so jemanden die Maschine übernehmen.

Anleitungen findet man praktisch für alle Maschinen was online und wenn es gut gehütete Maschinen sind, ist eine Anleitung mit dabei.

 

Die drei Stiche, die sollte eine Nähmaschine haben. 

- Die Stichbreite wird unterschiedlich sein. Meine schafft 5mm und dann aus die Maus. Andere Modelle von Bernina schaffen 9mm.

Wie es mit anderen Marken ausschaut, keine Ahnung.

 

- Fusspedal Geschwindigkeit regulieren

Bei meiner Mutter hat es einen Schalter am Pedal: langsam und schnell und dann bisschen variieren.

Meine Maschine, gleiches Prinzip zig Jahrzehnte jünger: Hat das nicht.

Für mich eine grosse Umgewöhnung.

Will sagen: Fusspedal testen und gucken, ob es zusagt.

 

- Versenkbarer Transporteur

Kannst mit der Maschine stopfen, dann kann man den Transporteur versenken. 

Hat sie Stiche zum Freihandsticken oder was auch immer, auch dann.

 

Automatische Fadenspannung

Ich muss das manuell machen, bloss die ist so gemacht, dass ich praktisch bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht damit rumspielen muss.

"Neuere" übernehmen da viel.

Bloss wann man daran  was ändern soll oder nicht... Dieses Wissen sollte man sich früher oder später sowohl theoretisch und praktisch aneignen.

Hilft beim Nähen viel, wenn man es weiss, ob die Maschine es richtig macht. 

 

Nähfuss weit abhebbar...

Die meisten sind so konzipiert, dass "reguläre" Nähobjekte ohne grössere Schwierigkeiten bewegt und genäht werden können.

Bei vier Lagen dicken Stoffes, muss man sicher vorsichter sein.

 

Nimm eine Maschine:

Die schwer ist, je schwerer desto weniger will sie vom Tisch hüpfen.

Höre der Maschine zu, wenn du das Gefühl hast nur mit Oropax an der zu nähen, such eine andere.

Wie ist sie für dich in der Bedienung, schwerfällig oder leuchtet dir fast alles auf einen Blick ein?

 

Hatte nie eine Toyota, was ich las, sie werden von Nutzern als bedienungsfreundlich und robust beschrieben.

Würde ich nicht gleich ausschliessen.

 

Würde aber dort starten, wo du die grösste Auswahl hast.

Pfaff... Im Stoffgeschäft sagte eine Verkäuferin, sie sei die einzige die auf Pfaff nähe. Doch: Einmal Pfaff, immer Pfaff.

Alle anderen haben Brother.

 

Ich schätze alle Maschinen haben alle die Funktionen, die du willst.

 

 

 

 

 

 

 

[AnaNym 3]

@ Sakuko,

ich mochte die Pfaff in der Schule auch, aber das waren schon fast Industriemaschinen. Nicht so hochspezialisiert, dass sie nur noch einen Stich hatten, aber mit Tisch etc. Die kann ich wahrscheinlich nicht mit den neuen Pfaff Haushaltsmaschinen vergleichen. Ich frage mich halt auch, ob Maschinen aus den 70/80 mit neuen vergleichbar sind. Das mit dem Nachkaufen der Teile ist natürlich ein gutes Argument!

@Merle,

ich verstehe nicht ganz was du mit privat verkaufen meinst? Nicht an Schneiderbetriebe, sondern an Privatleute, oder was anderes? Ich war in 2 Fachgeschäften/Reparaturwerkstätten, sie haben absolut keine Gebrauchtmaschinen im moment. Alle wollen nähen, weil wegen Corona ja sonst nicht viel los ist. Danke für die restlichen Tipps!

Es scheint wie wenn die Maschinen echt gut weggehen gerade, sind schon 3 oder 4 weniger im Inserat. Ich hoffe ich darf mehrere der Maschinen testen, denn wirklich erfreut hat sie nicht gewirkt, deshalb wollte ich es auf 3 Modelle einschränken. Verstehe ich auch angesichts der aktuellen Situation und wenn sie ihr ohnedies aus den Händen gerissen werden...

[Merle 188]

Hallo 

Mindestens zwei Anbieter hat es  im Umkreis von 120km, die Maschinen aufkaufen, warten und gegebenenfalls reparieren und wieder verkaufen.

V.C. (vor Corona) brachten, einer sie sie ins Haus samt Einführung, wenn du wusstest, genau welche oder max. zwei Modelle. Ansonsten musstest zu ihnen fahren.

Die geben Garantie auf ihren Maschinen.

 

Und ja, habe es heute früh gemerkt im Stoffladen. Die Menschen kaufen Stoffe.

Ist wohl die perfekte Zeit für Nähmaschinen zu verkaufen, weil viele eine wollen.

 

 

 

[Näheule 672]

Die Nähmaschinen aus den 70/80 Jahren sind mit denen von heute nicht zu vergleichen. Die von heute haben viel mehr Plastik verbaut und leben nicht so lange wie die ältern Modelle. Es ist sehr sehr schwer irgend was zu empfehlen. Ich finde am Anfang der Nähkarriere immer eine mechanische robuste Nähmaschine gut. Sie verzeihen vieles, wie gebrochene Nadeln etc. Die automatische Fadenspannung finde ich auch nicht so toll, da ist das nähen mit stärkeren Nähgarn fast nicht möglich.

[AnaNym 3]

Ah, das ist gut zu wissen mit der automatischen Fadenspannung! Meine Freudin meinte, ich soll schauen, dass die Maschine das kann, aber dass ich es auch ausschalten kann.

Beim Fachhändler hab ich mir die Janome 920 um 250€ und die Janome 423S um 400€ angeschaut, ich habe keinen Unterschied feststellen können, weil ich einfach null Ahnung habe wie es sich anfühlen soll.

Denkt ihr, dass die gebrauchten Maschinen (sofern gut gewartet etc.) da viel besser/schlechter sind? Oder merke ich das sowieso nicht, weil ich zu wenig Erfahrung habe?

[Näheule 672]

vor 8 Stunden schrieb AnaNym:

Ah, das ist gut zu wissen mit der automatischen Fadenspannung! Meine Freudin meinte, ich soll schauen, dass die Maschine das kann, aber dass ich es auch ausschalten kann.

Beim Fachhändler hab ich mir die Janome 920 um 250€ und die Janome 423S um 400€ angeschaut, ich habe keinen Unterschied feststellen können, weil ich einfach null Ahnung habe wie es sich anfühlen soll.

Denkt ihr, dass die gebrauchten Maschinen (sofern gut gewartet etc.) da viel besser/schlechter sind? Oder merke ich das sowieso nicht, weil ich zu wenig Erfahrung habe?

Die beiden Nähmaschinen sind mechanisch und fast baugleich. Nur die Janome 423S hat verstellbaren Nähfußdruck. Diese Einstellung ermöglicht das Nähen von vielen unterschiedlichen problematischen Stoffen wie Jersey ohne Wellen. Die automatische Fadenspannung läßt sich nicht ausschalten, sie ist fest installiert. Man kann sie eventuell nachstellen regeln.

[AnaNym 3]

Hallo,

lang ist's her, dass ich nach euren Ratschlägen gefragt habe. Hab mir zu Weihnachten dann einen gebrauchte Pfaff 1209 mit Obertransport gekauft. Gestern erstmals in Betrieb genommen   Die ist so leise, die schnurrt wie ein Katzerl. Danke für eure Tipps!

LG

[Merle 188]

Freut mich zu lesen, dass du eine Näma gefunden hast mit der du zufrieden bist.

 

LG